Kunst ist die Befreiung der Schöpfung

aus den Fesseln des Faktischen.

 

Andreas Tenzer

 

 

 

Konstruktion der Realität

 

 

Dialog 4/2011

zur

 Fotografie

 

"Konstruktion der Realität"

 

 

*

 

 

Ich freue mich sehr über alle bisherigen Kommentare und gilt mein Dank insbesondere auch jenen Betrachtern, die  ihre Interpretationen, Sichtweisen und Gedanken zu den jeweiligen Bildern und deren Thematik per Mail  und  im Rahmen persönlicher Dialoge zum Ausdruck brachten.

 

 

 

  

 

Kommentare: 9
  • #9

    Alois Seethaler (Montag, 12 Dezember 2011 21:39)

    Einsam steht er auf seiner goldenen Kugel. Abgehoben von der Geselligkeit und Lebendigkeit der Menschen unter ihm. Der Blick, gerichtet in die Ferne? Oder ist es ein gedankenverlorener Blick in sich selbst?
    Für mich ist dieses Kunstwerk ein gewisses Symbol für das Streben der Menschen nach Ansehen, Geld und Macht. Hat man es geschafft, so steht man „oben auf der goldenen Weltkugel“. Dort ist es aber einsam geworden, weil die Pflege von ehrlichen menschlichen Beziehungen auf diesem Weg dorthin zu kurz gekommen ist. Was oft bleibt ist viel Materialismus, gepaart mit innerer Leere.

  • #8

    WOLFgang (Donnerstag, 20 Oktober 2011 14:18)

    Nicht jemand der sich selbst erhöht hat,
    nicht jemand der sich über alle anderen stellt,
    sondern jemand der beobachtet und lernt,
    so sehe ich ihn. Ein lernender, der daraus das Leben, das Werk, die Emotionen konstruiert, die ihn glücklich machen, befriedigen und die er mit denen teilt, die er beobachtet.
    Vielleicht weil SIE gerade SEIN Werk betrachten?
    OFT gesehen, NIE darüber nachgedacht. DANKE!
    Liebste Grüße an Dich
    WOLF

  • #7

    BeSa (Donnerstag, 13 Oktober 2011 09:46)

    Plan B: Wie oft bin ich schon an diesem Werk vorbeigegangen. Genau, vorbeigegangen bin ich, ohne eine genauen Blick darauf zu richten. Dank deiner Einladung sehe ich jetzt. Nicht die Menschen blicken zur Figur hoch, sondern die Figur sieht(wenn auch mit ernster Mine) auf die Menschen herab. Auch auf die Menschen, welche sich dem Blick entziehen (wollen), aber doch gesehen werden. So wie auch ich (war).
    Der Künstler hat es geschafft, dass seine Schöpfung auf die Welt blickt und nicht umgekehrt.
    Herzliche Grüße.

  • #6

    Birgit (Mittwoch, 12 Oktober 2011 16:35)

    Dieses Bild trägt so viel in sich. Ein Mensch auf einer angedeuteten Kugel, die vielleicht die Weltkugel symbolisieren soll. Er blickt scheinbar teilnahmslos in die Ferne und konstruiert sich vielleicht auch seine eigene Realität. Wenn ich diese Szene so sehe, stellen sich die Fragen "Ist das die Realität, was ist die Realität, ist er Geschöpf oder Schöpfer einer eigenen Wirklichkeit?" Berührungspunkte, berührt sich denn nicht alles immer und irgendwie? Mich berührt dieses Bild, weil ich mir dadurch Fragen stelle, die ich mir so nicht gestellt hätte. Auch wenn ich noch immer keine Antwort weiß. Liebe Grüße an dich!

  • #5

    Klaus M. (Montag, 10 Oktober 2011 21:26)

    „Die immaterielle Verbundenheit der Wirklichkeit in der neuen Weltsicht erlaubt nicht mehr die Frage: Was ist? Die Welt ist nicht mehr Realität, sondern im Grunde nur schwebende Potenzialität, nicht nur die Möglichkeit, sondern auch die Potenz, also das Vermögen, Realität, das greifbar Seiende, zu schaffen.“ Hans-Peter Dürr

    Herzlichen Gruß aus der Welt der Quantenphysik,
    Klaus

  • #4

    Wolf Schroedax (Sonntag, 09 Oktober 2011 17:04)

    So unvermittelt stehen und erheitern diese Figuren im mehr oder weniger öffentlichen Raum, dass mir dazu nur einfällt:::
    >> Ihr Leut´ trinkt Alkenhol,
    dann braucht ihr keinen Balkenhol ! <<
    Dank für die Einladung und
    Gruß Wolf

  • #3

    Der Sternenwanderer (Samstag, 01 Oktober 2011 00:48)

    In einer Zeit vor dieser Zeit
    wurden Ideen ins Leben gerufen.
    Im Schweigen verharren sie
    und im Träumen so vieler...

    Manche dieser Ideen
    kommt im Träumen
    und fragt,
    ob du bereit,
    ihr ins Leben zu helfen,
    sie zu gebären.

    Was ist,
    wie es ist,
    und was ist Illusion,
    mit der du dich zart umhüllt?
    Du nennst sie Meinung
    ooder Standpunkt,
    vielleicht auch Sichtweise...
    Lege ab diese Brillen
    menschlichen Denkens,
    hülle dich ein
    in dein Lachen
    und breite aus
    deine Flügel,
    Schöpferin....
    .
    Das,
    was ist, wie es ist,
    ist leise,
    zeigt sich nur dort,
    wo du die Illusion hast verlassen.
    Nur dort
    erkennst du
    das allgegenwärtige Wirken
    in dir selbst.
    Du bist ein Teil dessen,
    das immer war, das immer ist.
    eine Schöpferin....

    Die Kunst vermag es,
    die Blicke zu weiten,
    bis in den Urgrund deiner Seele
    Steige hinab
    - zeitlos ist dieser Augenblick -
    und hole herauf
    Schätze, Ideen, Lieder des Seins....

    Lasse absichtslos fließen
    Gedanken, Empfindungen
    durch deine Hände,
    verbinde mit deiner Kreativität
    bewusst
    das Dunkle des Schoßes
    mit dem Blitz der Erkenntnis,
    bringe in sichtbare Form,
    was der Geist hat befruchtet.
    Als Schöpfer,
    aus der Leere
    die Fülle....

    .
    Wirklichkeit ist,
    was wirkt,
    geistige Möglichkeit des Bewussten...

  • #2

    Reinhardt Graetz (Freitag, 30 September 2011 21:41)

    Jedes Kunstwerk ist eine Schöpfung - ein Unikat, etwas Einzigartiges. Dahinter steht immer eine Idee, eine Intuition, ein Impuls.
    Dieses Kunstwerk wird mit Elementen aus Vorhandenem und Verfügbarem konstruiert, gemäß den Vorstellungen des Autors; zusammengefügt zu einer neuartigen Gesamtheit, und damit zu einem neuartigen Faktum.

    Insofern passt der Begriff "Schöpfung" durchaus auf diesen Vorgang. Die Kunst bietet hier ein Dach, unter dem sich dies ereignen kann.



  • #1

    Andrea Huber (Freitag, 30 September 2011 14:40)


    Inwieweit vermag es die Kunst, sich als Berührungspunkt einer Idee der Schöpfung mit der mentalen Konstuktion des Individuums zu definieren?